Rechtsblog

26.06.2018: Erfasst tarifliche Ausschlussfrist auch den Mindestlohn?

Das Bundesarbeitsgericht hat entschieden, dass der Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn im Rahmen der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall nicht von einer tariflichen Ausschlussfrist erfasst wird.   Tarifliche Ausschlussfrist für Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall Hintergrund: Oftmals sieht ein Arbeitsvertrag oder Tarifvertrag vor, dass alle beiderseitigen Ansprüche aus dem Arbeitsverhältnis verfallen, wenn sie nicht innerhalb einer bestimmten Frist nach Mehr >

24.05.2018: Maßregelungsverbot des Arbeitgebers – Was muss ich mir gefallen lassen?

Sitzt der Arbeitnehmer immer am kürzeren Hebel? Nein! Oft fühlen sich Arbeitnehmer ohnmächtig in ihrer vermeintlich schlechteren Position gegenüber Arbeitgebern. Dabei ist das gar nicht zwangsläufig der Fall. Arbeitnehmer müssen sich nicht jede Schikane des Arbeitgebers gefallen lassen. Der Gesetzgeber hat dies durch ein Maßregelungsverbot im § 612a BGB geregelt:  „Der Arbeitgeber darf einen Arbeitnehmer Mehr >

03.04.2018: Häufige Kurzerkrankungen – ein Kündigungsgrund? Betriebliches Eingliederungsmanagement nötig?

Häufige Kurzerkrankungen stellen allein keinen Grund für eine wirksame Kündigung dar. Vor Ausspruch der Kündigung muss ein betriebliches Eingliederungsmanagement (bEM) durchgeführt werden. Grundlage des bEM Gemäß § 84 Abs. 2 S. 1 SGB IX ist der Arbeitgeber verpflichtet, ein bEM durchzuführen. „Sind Beschäftigte innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig, klärt Mehr >

07.03.2018: Wann haften angestellte Ärzte für Behandlungsfehler?

Wenn Ärzte sich irren oder ihnen ein Behandlungsfehler unterläuft, hat das oft verheerende Folgen für den Patienten. Doch was für rechtliche Konsequenten haben solche Fehler für den betreffenden Arzt? Zwar müssen Ärzte, die ihre Sorgfaltspflicht verletzen, ihren Patienten den daraus entstandenen Schaden grundsätzlich ersetzen. Doch die Durchsetzung dieses Rechts ist nicht immer einfach. Wann haften Mehr >

04.02.2018 Unwirksame Kündigung bei fehlender Massenentlassungsanzeige

Oft kommt es vor, dass eine ganze Gruppe oder Abteilung eines Unternehmens gekündigt wird, z.B. aufgrund einer Betriebsschließung. Solche sog. Massenentlassungen haben Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft. Daher ist es notwendig, vor Entlassung die Arbeitnehmervertreter zu konsultieren und die Behörde zu unterrichten. Dazu wurde vom Gesetzgeber § 17 Kündigungsschutzgesetz (KSchG) eingeführt. Ziel ist es, auf Mehr >

02.01.2018 Ordentliche Kündigung trotz befristeten Arbeitsvertrags?

Ein befristeter Arbeitsvertrag kann grundsätzlich nicht ordentlich gekündigt werden, wenn es nicht vertraglich vereinbart wurde. Unbefristete Arbeitsverträge Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, befristete Arbeitsverträge zu schließen. Das funktioniert mit- unter einigen Umständen aber auch ohne- einen Sachgrund. Ein solches befristetes Verhältnis läuft mit der im Vertrag vereinbarten Dauer ab, ohne dass es einer Kündigung bedarf. Kündigungsmöglichkeiten Mehr >

20.12.2017: Verbesserte Rechte von Ärzten bei Bewertungsportalen (Jameda)

Bewertungsportale sind in der heutigen Zeit sehr beliebt. Einige nutzen diese Möglichkeit jedoch, um unsachlich und beleidigend ihre Meinung kund zu tun. Diesem schädigenden Umgang stehen Ärzte nun nicht mehr hilflos gegenüber. Das Landgericht München I hat in seiner Entscheidung vom 03.03.2017 (Az.: 25 O 1870/15) die Rechte der Ärzte gestärkt. Beweislast liegt bei Bewertungsportalen Mehr >

08.12.2017: Konsum von „harten Drogen“ – fristlose Kündigung durch Arbeitgeber

Das Bundesarbeitsgericht BAG hat entschieden, dass ein Arbeitnehmer aufgrund des Konsums von Drogen fristlos gekündigt werden kann. Betroffen war ein LKW-Fahrer. Dieser nahm Crystal Meth ein. Er konsumierte das Methamphetamin bereits am Samstag im privaten Bereich. Am darauffolgenden Montag ging der Kläger normal zur Arbeit und wurde am Dienstag von der Polizei des Drogenkonsums überführt. Mehr >

19.10.2017: Keine Verdachtskündigung ohne Anhörung – auch bei 115.000 Euro

Das Landesarbeitsgericht Hamm hatte einen kuriosen Fall zu entscheiden: Eine Frau, die bei der Sparkasse als Kassiererin angestellt war, hatte einen verplombten Geldkoffer der Bundesbank angenommen, den sie selbst angefordert hatte. In diesem Koffer sollten sich 115.000 Euro in 50-Euro-Scheinen befinden. 20 Minuten nach der Ankunft des Koffers in der Filiale öffnete die Mitarbeiterin diesen Mehr >

22. September 2017 – Anschauen illegaler Streams ist Urheberrechtsverletzung

Das Streamen von Filmen über rechtswidrige Internetplattformen wie z.B. kinox.to galt lange Zeit als „rechtliche Grauzone“. Nach dem Urteil des europäischen Gerichtshofs vom April 2017 wurde diese allerdings nun rechtlich erschlossen: Der Begriff der „Offensichtlichkeit“ einer rechtswidrigen Vervielfältigung wurde ausgelegt – mit negativen Folgen für die Nutzer. Europäischer Generalstaatsanwalt geht von Kenntnis der Nutzer aus Mehr >